Re: Einspielen einer 1/2 Geige
« Antwort #3 am: 07. Mai 2007, 11:20:37 »
Hallo Melanie,
ich denke, der Stimmstock könnte es sein. Ein Stimmstock für eine 4/4 Geige ist natürlich viel zu dick und dämpft die Schwingungen des kleinen Instrumentes. Wie passt denn eine so dicke Stimme durch die kleinen F-Löcher der Geige? Wichtig bei den kleinen und großen Geigen ist auch die richtige Stegbreite. Hierbei meine ich die untere Stegbreite. Der Baßstegfuß sollte ein wenig(vielleicht 0,5mm) über den Baßbalken hinausragen. Dieses kann ein Geigenbauer leicht mit einer Lehre messen. Dies kannst Du auch selbst machen, indem Du einen schmalen Streifen auch festerem Karton schneidest, ihn an den F-Kerben durch das Bass-f-loch einführst, bis er auf den Bassbalken stößt. Mit einem feinen Bleistift lässt sich nun der Abstand des Baßbalkens zum F-Loch auf dem Karton markieren. Der Kartonstreifen, auf die Decke gelegt, zeigt nun die Position des Balkens und man sieht schnell, ob der Steg die richtige Breite hat. Wichtig für den Steg ist auch noch, dass er nicht breiter sein sollte als der Abstand der oberen F-Kugeln.
Erst wenn Steg und Stimme richtig stehen und eingerichtet sind, lässt sich abschätzen, wie die Geige klingen wird und welches Potenzial in dem Instrument steckt und durch Einspielen zu "wecken" ist.
Ich persönlich glaube eher dass es auf das Einschwingen des Instrumentes ankommt, vielleicht geht es schneller, wenn wirklich sauber gespielt wird. Aber ob das "sehr gedeckte" dadurch weg geht, wage ich zu bezweifeln.(liegt aber wahrscheinlich an der Stimme)