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Fragen zu Streichinstrumenten / Re: Frage instandsetzung altes Cello
« Letzter Beitrag von Geigenbaumeister am 30. September 2013, 14:04:02 »
Hallo und herzlich Willkommen in unserem Forum,
zunächst kann ich nur empfehlen, falls noch nicht geschehen, das Cello einem Geigenbauer zu zeigen, ob es vielleicht nicht irgendwo "versteckte" Reparaturen o.ä. hat. Außerdem kann ein Geigenbauer auch beurteilen, ob die Angaben zum Cello passen.

Wenn das Cello schön klingt, würde ich keine Veränderungen am Steg und am Stimmstock vornehmen lassen, da dadurch immer Veränderungen des Klangs entstehen. Die Abdrücke der Stimme im Korpus können ja auch bedeuten, dass dort einmal Korrekturen an der Stimmstockstellung vorgenommen worden sind, um den Klang zu verbessern.

Die Montage eines Saitenhalters und das Nachpassen der Wirbel sollten in 1 - 1,5 Stunden Arbeitszeit erledigt sein. Die Preise für Feinstimmsaitenhalter differieren relativ stark, je nachdem welches Material und welcher Hersteller. Bei Saiten gilt eigentlich das gleiche. Es gibt eben sehr verschiedene Qualitäten und Herstellern von  Saiten, eine Empfehlung kann man eigentlich nur dann aussprechen, wenn man das Cello kennt bzw. wenn die jetzigen Saiten irgendwo Defizite haben. Was ist denn jetzt darauf?

Grüße aus Lübeck
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Fragen zu Streichinstrumenten / Frage instandsetzung altes Cello
« Letzter Beitrag von melil am 30. September 2013, 11:55:03 »
Hallo,

ich möchte mir ein altes Cello kaufen laut Zettel BJ. 1965 E.R.Pfretzschner Mittenwald Handmade. Den Klang finde ich ganz toll.

Ich finde es ist noch gut in Schuss, aber es hat noch keine Feinstimmersaitenhalter und der Stachel ist mir viel zu kurz. Ausserdem war der Steg umgefallen und der Stimmstock hat sich von der Position verrückt (sieht man innen an den Abdrücken des Stimmstocks am Holz). Neue Saiten sind auch fällig
Nach eurer Erfahrung was für Kosten kommen auf mich zu?

Saitenhalter mit Feinstimmer neu
Stachel neu
Saiten neu
Simmstock verstellen
Wirbel überprüfen
oder was habe ich noch vergessen?
Was wird mich das beim Geigenbauer kosten?

Grüsse
melil
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Fragen zu Streichinstrumenten / Re: miracle cloth und Lackretuschen
« Letzter Beitrag von Geigenbaumeister am 23. August 2013, 15:11:52 »
Ich habe vergeblich versucht, ein paar aussagekraefige Photos zu machen; Geigen photographieren ist erstaunlich schwer!

Ein paar Tipps dazu:

- nie mit Blitz
- nie im Sonnenlicht
- möglichst bei Tageslicht und im Halbschatten
- das Problem sind immer die Reflexe der Lackoberfläche, hat man noch eine helfende Hand, lassen sich diese durch Beschattung mit Tücher ect. verhindern
- Stativ benutzen

Viele Grüße
84
Fragen zu Streichinstrumenten / Re: Steg selber basteln?
« Letzter Beitrag von Schwachmatikus am 23. August 2013, 04:00:51 »
Vielen Dank auch hier fuer die schnelle Antwort!

Die harmloseren Bastler sind doch wohl die, die vorher den Fachmann fragen, und die harmlosesten diejenigen, die sich vom Fachmann abhalten lassen...

Scheint also doch nicht so einfach zu sein; auch wenn man sich die zahllosen Stegmodelle anschaut, die Despiau und Aubert anbieten: fuer mich sehen die alle irgendwie gleich aus.
Sollte mir also dann ein ungefaehrlicheres Bastelprojekt suchen.

Zitat
  Nur sollte jeder wissen, dass ein falsch geleimter Riss schon ein Instrument wertlos machen kann. Ich habe leider schon viele laienhaft reparierte und damit zerstörte Instrumente sehen müssen :'(
Ich gehoere zur grossen Mehrheit derer, deren Instrumente nicht wertvoll sind und auch nie wertvoll waren. Irgendwie verzeihe ich denen, die die zahlreichen schlecht ausgefuehrten Reparaturen an meiner Geige und meiner Bratsche verbrochen habe.
Zum Teil, weil die Reparaturen recht alt sind. Vor, sagen wir mal 130 Jahren, in einer laendlichen Gegend, gab es keinen Geigenmacher, und der Dorfschreiner hat sein Bestes versucht.
Oder weil die fachmaennische Reparatur oekonomisch nicht sinnvoll war. Bei der typischen saechsischen Geige, um 1820, unsigniert, macht man wohl kein Gipsbett, vor man die Risse leimt, und fuer die Kosten eines "Stimmfutters" bekommt man vermutlich eine vergleichbare Geige ohne Stimmriss?
Natuerlich wuerde ich jemanden, der trotz heutiger Informationsmoeglichkeiten eine Geige mit Epoxy klebt, weniger verzeihen.

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Fragen zu Streichinstrumenten / Re: miracle cloth und Lackretuschen
« Letzter Beitrag von Schwachmatikus am 23. August 2013, 02:33:58 »
Vielen Dank fuer die schelle Antwort!

Also am besten so mit den Flecken lassen wie es ist.


Zitat
Abschließend nochmal der Hinweis: alle Reinigungsmittel sollten an einer unauffälligen Stelle auf ihre Verträglichkeit ausprobiert werden, dies gilt auch für das Mircacle Tuch, wobei wir dies auch in der Werkstatt verwenden und bislang noch keine Unverträglichkeit mit Lacken (darunter auch sehr wertvollen italienischen Instrumenten) festgestellt haben.

Natuerlich gehorcht das Problem Muphy's law und tritt ausschliesslich an den auffaelligsten Stellen auf.

Ich habe vergeblich versucht, ein paar aussagekraefige Photos zu machen; Geigen photographieren ist erstaunlich schwer!

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Fragen zu Streichinstrumenten / Re: Steg selber basteln?
« Letzter Beitrag von Geigenbaumeister am 21. August 2013, 11:39:24 »
Hallo,

ist es fuer einen Laien moeglich, einen Steg fuer eine Geige oder Bratsche aus einem Rohling selbst herzustellen, wenn man eine Vorlage hat?
Möglich ist alles, nur einfach ist es nicht und der Steg ist nunmal das erste Bestandteil, das die Schwingungen der Saite auf das Instrument überträgt und damit klanglich sehr wichtig ist. Mit einem "schlechten" Steg kann man eben viel verderben.


Zitat von: Schwachmatikus
Denkt Ihr im Forum, dass ich als absoluter Laie mir irgendwo einen -hoffentlich passenden- Stegrohling bestellen und einen Geigenbauerhobel, und mir heimwerkermaessig einen passenden Ersatz selbst basteln kann?

 Kann ich mit einem moeglicherweise schlecht passenden Steg oder sonstwie etwas am Instrument beschaedigen?


Mit der Anleitung sieht das irgendwie machbar aus, und fuer alles, was schwiering erscheint und wohl viel Erfahrung verlangt, Steggroesse, Dicke, Umriss und Rundung, sowie Saitenkerben, habe ich den gebrochenen als Vorlage.
Ausserdem habe ich es nicht eilig; im Bratschenkasten war noch ein alter Steg (leicht verzogen, etwas zu niedrig und mit zu tiefen Saitenkerben), den ich behelfsmaessig wieder aufgestellt habe.

Meine Erfahrung als Heimwerker sind eher gering; das einzige das ich in letzter Zeit gemacht habe, waren die Kinnhalter fuer meine Geige und meine Bratsche. Sehen nur aus der Naehe etwas selbstgebastelt aus, sind aber sehr bequem und halten sicher.

Zu den Werkzeugen: welche Groesse Hobel (Klingenbreite) ist da empfehlenswert?
Und wo kaufe ich das Zeug -bei Dick (aka Dictum, Herdim etc.)?
Brauche ich einen Saitenabheber?

Das schwierigste am Anpassen des Steges (mal abgesehen von der Holzauswahl, den Maßen wie Stegbreite, Fußbreite und weiteres mehr) ist das Aufpassen der Füße an die Decke. Hier muss der Steg 100%ig passen. Passt er nicht, findet eine eingeschränkte Schwingungsübertragung statt. Außerdem beschädigt ein schlecht passender Steg die Deckenoberfläche, da die Stegfüße mit dem gesamten Saitendruck auf die Decke gedrückt werden. Da die Fichte weicher ist als der Ahorn des Stegfußes, ist, glaube ich, klar, wer hier verliert.

Zitat von: Schwachmatikus
Vielen Dank natuerlich fuer die interessanten und informativen Geigenbau und -reparatur Seiten -trotz deren inhaerenter Gefahr, dass gewisse Leute zum Heimwerkern angeregt werden koennten.

Wuerde mich natuerlich uber eine Antwort sehr freuen.
Schön, dass die Seiten gefallen, die Gefahr, dass gewisse Leute Lust am Basteln bekommen, besteht, nur solange sich das nur auf das eigene Instrument bezieht, ist das auch toleriebar. :D Nur sollte jeder wissen, dass ein falsch geleimter Riss schon ein Instrument wertlos machen kann. Ich habe leider schon viele laienhaft reparierte und damit zerstörte Instrumente sehen müssen :'( Meine Seiten sollen eigentlich eher dazu anleiten, zu erkennen, wie fachgerechte Reparaturen ausgeführt werden, damit auch der Laie "Pfusch" erkennen kann. Denn oftmals wissen die Musiker nicht, dass eine Reparatur gar nicht zu sehen sein muss. Leider ist der Geigenbaumeister oft der Überbringer dieser "schlechten" Nachricht und oftmals müssen die Besitzer von laienhaft reparierten Instrumenten viel Geld in die Hand nehmen, um das wieder rückgängig zu machen, falls es überhaupt gelingt.
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Fragen zu Streichinstrumenten / Re: miracle cloth und Lackretuschen
« Letzter Beitrag von Geigenbaumeister am 21. August 2013, 11:23:36 »
Hallo ,


kann es sein, dass ueber Lackausbesserungen eine Art "Patinierung" zur Farbangleichung aufgebracht worden ist, die vom miracle cloth ebenfalls entfernt wird?

Wenn diese Retuschen nicht aus Lack bestehen und sich nicht mit dem Originallack verbunden haben, kann das schon sein, denn wie soll das Miracle Tuch eine Patinierung (woraus auch immer die bestehen mag) von Schmutz unterscheiden können.




Zitat von: Schwachmatikus
Bei meiner Bratsche habe ich mit dem "miracle cloth" sehr erfolgreich dicke Dreck- und Colophoniumverkrustungen entfernt.

So sollte es sein und mit einem anderen "handelsüblichen" Reinigungsmittel gelingt einem das in der Regel nicht

Zitat von: Schwachmatikus
Dabei sind jedoch, stets ueber oder in der Naehe von reparierten Rissen, einige helle Stellen auf der Decke entstanden. Der Lack ist jedoch ueberall in der Umgebung vorhanden und vollkommen glatt. Es handelt sich also lediglich um Flecken, an denen die Bratsche mit einem helleren Geigenlack lackiert ist. Vor der Reinigung waren diese nicht sichtbar.

Kann es sein, dass ueber den Rissreparaturen mit einem helleren Lack retuschiert wurde, und danach mit einer zweiten,aus einem voellig anderen Material bestehenden Schicht die Farbangleichung vorgenommen wurde?
Diese Zweite Schicht scheine ich nun weggeputzt zu haben.

Gibt es da etwas, was ich tun kann?

Siehe oben; das kann ich so schlecht beurteilen, denn ich kenne das Instrument nicht. Selber mit Lack oder anderen Farben am Instrument zu arbeiten, davor kann ich nur warnen :'(
Abschließend nochmal der Hinweis: alle Reinigungsmittel sollten an einer unauffälligen Stelle auf ihre Verträglichkeit ausprobiert werden, dies gilt auch für das Mircacle Tuch, wobei wir dies auch in der Werkstatt verwenden und bislang noch keine Unverträglichkeit mit Lacken (darunter auch sehr wertvollen italienischen Instrumenten) festgestellt haben.



Zitat von: Schwachmatikus
Als Hintergrundinformation: bin Amateur, und zwar ein sehr amateurhafer (habe erst als Erwachsener begonnen zu spielen); diese Bratsche ist ein Instrument mit einem hohen Gebrauchswert fuer mich -sie klingt nicht schlecht fuer eine kleine 15" (38cm) Bratsche und ist gut bespielbar- aber voellig ohne kommerziellen Wert. (ca. 200 Jahre alt, boehmisch, sagte mein Geigenbauer; nach den zahlreichen alten, zum Teil schlecht ausgefuerten  Reparaturen zu urteilen ist mal ein Lastwagen druebergefahren, oder ein Pferd draufgetreten ,oder beides.)

Ziel meine Putzaktion mit dem miracle cloth war auch nicht, die Bratsche zu pflegen oder zu verschoenern, sondern das Ding in einen hygienischen Zustand zu versetzen; ich wasche lieber vor  dem Ueben meine Haende als danach. In sofern war das miracle cloth ein voller Erfolg.

Gerade wenn Reparaturen nicht fachgerecht ausgeführt worden sind, liegt der Verdacht nahe, dass auch die Lackretuschen nicht vernünftig gemacht worden sind. Daher vermutlich auch das "Aufhellen" der Rissreparaturen durch das Reinigungstuch.
Grüße aus Lübeck
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Fragen zu Streichinstrumenten / Steg selber basteln?
« Letzter Beitrag von Schwachmatikus am 21. August 2013, 01:15:52 »
Hallo,

ist es fuer einen Laien moeglich, einen Steg fuer eine Geige oder Bratsche aus einem Rohling selbst herzustellen, wenn man eine Vorlage hat?


Ich habe mit grossem Interesse die "Reparatur: Steg" Seite gelesen, nur leider etwas zu spaet, sonst haette ich auch beide Haende benutzt um die Stegneigung des -ziemlich neuen- Stegs meiner Bratsche geradezuruecken. Meine Einhandmethode hat jedenfalls dazu gefuehrt, dass der Steg umgefallen und eines der Fuesschen abgebrochen ist -peinlich. 


Denkt Ihr im Forum, dass ich als absoluter Laie mir irgendwo einen -hoffentlich passenden- Stegrohling bestellen und einen Geigenbauerhobel, und mir heimwerkermaessig einen passenden Ersatz selbst basteln kann?

 Kann ich mit einem moeglicherweise schlecht passenden Steg oder sonstwie etwas am Instrument beschaedigen?


Mit der Anleitung sieht das irgendwie machbar aus, und fuer alles, was schwiering erscheint und wohl viel Erfahrung verlangt, Steggroesse, Dicke, Umriss und Rundung, sowie Saitenkerben, habe ich den gebrochenen als Vorlage.
Ausserdem habe ich es nicht eilig; im Bratschenkasten war noch ein alter Steg (leicht verzogen, etwas zu niedrig und mit zu tiefen Saitenkerben), den ich behelfsmaessig wieder aufgestellt habe.

Meine Erfahrung als Heimwerker sind eher gering; das einzige das ich in letzter Zeit gemacht habe, waren die Kinnhalter fuer meine Geige und meine Bratsche. Sehen nur aus der Naehe etwas selbstgebastelt aus, sind aber sehr bequem und halten sicher.

Zu den Werkzeugen: welche Groesse Hobel (Klingenbreite) ist da empfehlenswert?
Und wo kaufe ich das Zeug -bei Dick (aka Dictum, Herdim etc.)?
Brauche ich einen Saitenabheber?

Vielen Dank natuerlich fuer die interessanten und informativen Geigenbau und -reparatur Seiten -trotz deren inhaerenter Gefahr, dass gewisse Leute zum Heimwerkern angeregt werden koennten.

Wuerde mich natuerlich uber eine Antwort sehr freuen.
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Fragen zu Streichinstrumenten / miracle cloth und Lackretuschen
« Letzter Beitrag von Schwachmatikus am 21. August 2013, 00:20:42 »
Hallo ,


kann es sein, dass ueber Lackausbesserungen eine Art "Patinierung" zur Farbangleichung aufgebracht worden ist, die vom miracle cloth ebenfalls entfernt wird?



Bei meiner Bratsche habe ich mit dem "miracle cloth" sehr erfolgreich dicke Dreck- und Colophoniumverkrustungen entfernt.

Dabei sind jedoch, stets ueber oder in der Naehe von reparierten Rissen, einige helle Stellen auf der Decke entstanden. Der Lack ist jedoch ueberall in der Umgebung vorhanden und vollkommen glatt. Es handelt sich also lediglich um Flecken, an denen die Bratsche mit einem helleren Geigenlack lackiert ist. Vor der Reinigung waren diese nicht sichtbar.

Kann es sein, dass ueber den Rissreparaturen mit einem helleren Lack retuschiert wurde, und danach mit einer zweiten,aus einem voellig anderen Material bestehenden Schicht die Farbangleichung vorgenommen wurde?
Diese Zweite Schicht scheine ich nun weggeputzt zu haben.

Gibt es da etwas, was ich tun kann?



Als Hintergrundinformation: bin Amateur, und zwar ein sehr amateurhafer (habe erst als Erwachsener begonnen zu spielen); diese Bratsche ist ein Instrument mit einem hohen Gebrauchswert fuer mich -sie klingt nicht schlecht fuer eine kleine 15" (38cm) Bratsche und ist gut bespielbar- aber voellig ohne kommerziellen Wert. (ca. 200 Jahre alt, boehmisch, sagte mein Geigenbauer; nach den zahlreichen alten, zum Teil schlecht ausgefuerten  Reparaturen zu urteilen ist mal ein Lastwagen druebergefahren, oder ein Pferd draufgetreten ,oder beides.)

Ziel meine Putzaktion mit dem miracle cloth war auch nicht, die Bratsche zu pflegen oder zu verschoenern, sondern das Ding in einen hygienischen Zustand zu versetzen; ich wasche lieber vor  dem Ueben meine Haende als danach. In sofern war das miracle cloth ein voller Erfolg.
90
Hallo

Danke für die Antwort...

 :)
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