Hallo!
Ich habe ein großes Problem. Meine wunderschön klingende alte Geige (Klingenthaler Arbeit, unbekannter Meister, ca. 200 Jahre alt) musste an einigen Randstellen an Boden und Decke geleimt werden. Diese hatten sich wohl durch sehr viel Üben, Körperwärme- und -schweiß geöffnet. Ich habe vor zwei Wochen plötzlich ein Surren bemerkt.
Daraufhin habe ich die Geige zum nächsten Geigenbauer gegeben zum Verleimen. Er meinte, dass so etwas häufiger vorkomme und dass das Problem sich ohne großen Aufwand beheben liesse. Wir einigten uns auch darauf, dass er etwas Schutzlack auf der Oberzarge auftragen sollte. An der Stelle war durch den Handschweiß der vorhandene Lack schon ziemlich abgenutzt.
Vor einer Woche bekam ich meine Geige zurück. Der singende, helle, klare Klang ist weg !!! Die Geige klingt gedämpft, matt, nasal, der Ton schwingt nicht mehr. Es ist eine Katastrophe!!
Der Geigenbauer empfahl eine Justierung von Stimmstock und Steg. Die Spannungsverhältnisse im Korpus könnten sich durch die Leimung geändert haben. Durch die Justierung ist der Klang zwar geringfügig besser geworden, aber es besteht weiterhin ein Unterschied wie Tag und Nacht im Vergleich dazu, wie diese Geige vorher geklungen hat.
Ich bin verzweifelt. Wie kann so etwas sein? Wurde "zu fest" oder "zu viel" geleimt? Es musste wohl mehrfach, an mehreren Tagen und an verschiedenen Stellen geleimt werden, bis das Surren weg war. Sollten die neuen Leimungen (im Bereich des Kinnhalters, an den Seitenzargen, an der Decke und der Oberzarge) wieder entfernt werden, sollte ich die Geige lieber einem anderen Geigenbauer anvertrauen, der eine besondere Expertise mit alten Geigen hat (obwohl angeblich doch alle Geigenbauer sich mit alten Geigen auskennen?) Hinzu kommt, dass ich in zwei Wochen ein Prüfungsvorspiel habe, von dem viel abhängt, und ich kann nicht mehr auf meiner Geige so spielen wie vorher, der Klang ist einfach weg...
Hat jemand einen Tip, einen Rat, wie der ehemalige Klang wieder hergestellt werden kann?
Katarina